Es antworten ihm:
– ein Gesprächstherapeut:
«Es bedeutet Ihnen sehr viel, den Bahnhof zu finden.»
– ein Psychoanalytiker:
«Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer etwas Langes rein- und rausfährt?»
– ein Tiefenpsychologe:
«Eigentlich wollen Sie nur abhauen und alles hinter sich lassen.»
– ein Verhaltenstherapeut:
«Heben Sie den rechten Fuß! Schieben Sie ihn nach vorn! Setzen Sie ihn auf! Geht gut, hier haben Sie einen Bonbon.»
– ein Gestalttherapeut:
«Lass es voll zu, dass du zum Bahnhof willst.»
– ein Hypnotherapeut:
«Schließen Sie die Augen. Ihr Unbewusstes kennt den Weg zum Bahnhof.»
– ein Kreativitätstherapeut:
«Hüpfen Sie so lange auf einem Bein, bis Ihr Kopf eine Idee freigibt.»
– ein Provokativtherapeut:
«Ich wette, da werden Sie nie hinkommen.»
– ein Reinkarnationstherapeut:
«Geh zurück in die Zeit vor deiner Geburt. Welches Karma lässt dich immer wieder auf die Hilfe anderer angewiesen sein?»
– ein Familientherapeut:
«Für wen in der Familie ist es besonders wichtig, dass Sie zum Bahnhof gehen?»
– ein systemischer Familientherapeut:
«Ich frage mich, was Ihre Mutter sagen würde, wenn Ihr Vater ihr diese Frage stellen würde.»
– ein Bioenergetiker:
«Machen Sie mal Sch-Sch-Sch und spüren Sie, was passiert.»
– ein Logotherapeut:
«Welchen Sinn macht es, zum Bahnhof zu gehen?»
– ein rational-emotiver Therapeut:
«Nennen Sie mir nur einen vernünftigen Grund, weshalb Sie zum Bahnhof wollen.»
– ein Esoteriker:
«Wenn du dahin sollst, wirst du den Weg auch finden.»
– ein Releaser:
«Lass los die Vorstellung, dass du unbedingt zum Bahnhof musst»
Diese beträchtlichen Deutungs-Unterschiede der verschiedenen psychologischen Schulen, enthüllen unsere teils dramatisch unterschiedlichen Realitäts-Tunnels.